In Antwort auf:Der Johannistag (kurz auch Johanni, gelegentlich auch Johannestag) ist der Gedenktag der Geburt Johannis des Täufers am 24. Juni. In der katholischen Kirche hat dieser Tag den Rang eines Hochfestes. In einigen Gegenden wird der Tag auch Sommerweihnacht genannt.
Siehe hierzu auch das "historische Posting" von heute...
Im allgemeinen findet sich zu diesem Stichwort folgendes: Das Datum wurde entsprechend einer Angabe des Lukasevangeliums (1,26.36) vom liturgischen Datum der Geburt Jesu, Weihnachten, her errechnet, nämlich 6 Monate vorher: Im Kirchenjahr ergab sich daraus sehr passend das (antike) Datum der Sommersonnenwende des 24. Juni und Wintersonnenwende, der 25. Dezember.[1] Anlass zu diesem Bezug des längsten auf den kürzesten Tag des Jahres war der Täuferspruch in Hinblick auf den kommenden Christus: „Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.“ (Johannesevangelium 3,30). Johannes der Täufer ist neben der Gottesmutter Maria der einzige Heilige, an dessen Geburt ein kirchliches Fest erinnert; die Gedenktage der übrigen Heiligen sind meist ihre Todestage. Die katholische Kirche begeht den Johannistag als Hochfest, um die starke Tradition des Mittsommerfestes zu christianisieren. Das Datum findet sich auch im Kalender anderer Kirchen. Das Johannisfeuer (oder Würzfeuer) steht in Zusammenhang mit Feuer- und Sonnensymbolik wie auch der Sonnenwende, weshalb es selbst häufig als Sonnenfeuer bzw. Sonnwendfeuer bezeichnet wird. Es ist ein erstmals seit dem 12. Jahrhundert, seit dem 14. Jahrhundert häufig belegter Brauch. Es wird in der Nacht vor dem Johannistag angezündet. Das vor allem auf Bergen stattfindende Feuer ist ein altes Symbol für die Sonne und damit für Christus. Auch Johannes selbst hat mit Feuer zu tun, denn er gilt als der Vorläufer von Jesus entsprechend dem Propheten Maleachi 3,1-2 „Siehe, ich will meinen Boten senden, der vor mir her den Weg bereiten soll. Und bald wird kommen zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht; und der Engel des Bundes, den ihr begehrt, siehe, er kommt! spricht der HERR Zebaoth. Wer wird aber den Tag seines Kommens ertragen können, und wer wird bestehen, wenn er erscheint? Denn er ist wie das Feuer eines Schmelzers und wie die Lauge der Wäscher“. Ferner sagt Johannes, dass Christus mit „Feuer und mit Geist“ taufen werde (Matthäusevangelium 3,11).
In wie weit man dies alles nun als heidnisch oder christlich interpretieren will, mag jedem selbst überlassen werden - denn es setzt zweifelsohne einen gewissen Urglauben an die Inhaltlichkeit der Evangelien voraus. Dieser geht mir jedoch, insbesondere was die katholisch-amtliche Auslegung und Synopsis speziell dieses Evangeliums angeht, ab. Das älteste Textzeugnis für das Johannesevangelium ist das in Ägypten gefundene Papyrusfragment "P52". Es ist wenige Quadratzentimeter groß und enthält auf der Vorderseite Teile der Verse 31-33, auf der Rückseite Fragmente der Verse 37-38 des 18. Kapitels des Evangeliums. Der Herausgeber C.H. Roberts datiert es aufgrund der Schriftart etwa auf das Jahr 125. Es sind in der Forschung auch frühere Datierungen ab etwa 100 genannt worden. Neuerdings sind solche Ansätze bezweifelt worden, da eine Bestimmung allein aufgrund der Schriftart ungenau sei. Der Text stamme wohl eher aus der Zeit zwischen 130-150 oder nach vereinzelten Meinungen sogar erst aus der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts nach Christi Geburt - die ja ohnehin nicht genau datiert werden kann. Nach neusten Forschungen dürfte Christus etwa 3-4 vor unserer Zeitrechnung geboren worden sein - steht sogar im Anhang meiner Hausbibel Jedenfalls bildet dieses Fragment den wichtigsten äußeren Anhaltspunkt für die Datierung des Johannesevangeliums. Wenn man damit rechnet, dass der Text noch eine Zeit brauchte, um bis nach Ägypten zu gelangen, wird man eine Abfassungszeit jedenfalls vor 130 annehmen können. Damit wird jede Theorie über eine Entstehung des Evangeliums erst in der zweiten Hälfte des zweiten Jahrhunderts hinfällig.
Zusammenfassend sollte man es also als das sehen, was es wohl ist: Ein Brief, der zwecks Verbreitung einer neuen Religion geschrieben wurde, und dies auch erst dann, als es Christus schon lange nicht mehr auf der Welt wandelte, was impliziert, daß die im Evangelium selbst gegebenen Hinweise und Geschichten auf Hörensagen beruhen oder sogar schlicht ausgedacht sein könnten. Insofern: Vorsicht mit synoptischen und kausalen Beurteilungen!!
Vielen Dank für den wissenschaftlichen Beweis meines Postings, dass die CHristen das Fest eben damit verscuht haben zu christianisieren.
Anbei mal eine kleines Gedicht zu dem Tag, der sich in der keltischen Tradition (hiermit ein Gruß an Cailin :-)) Litha nennt: Litha 2007
Es wendet sich die Sonne wieder Und singen wir die alten Lieder
Von Göttern und von Lebenskraft Und alles steht in frischem Saft
Die Menschen, Bäume und das Korn Und jedes Jahr dreht sich von vorn
Der Eichenkönig steht fürwahr So bringen wir ihm Opfer dar
Damit das Wetter ruhig bleibt Für Reifen und Ernte genügend Zeit
Zum Feiern und Tanzen sei´s trocken auch So feiern wir Sonnwende wie es ist Brauch
Vergessen wir die natürlichen Zyklen nicht Sonst hält dereinst die Natur unser Gericht
Wir sollen sie achten und eins mit Ihr sein Und werden uns dann unseres Lebens erfreuen.
Euch allen, die das Lesen wünsche ich ein wenig von dieser sehr unrsprünglichen Lebenskraft dieser JAhreszeit, auf das alle anstehenden Projekte gelingen mögen und Ihr genug Krfat habt für alles, was ihr tun wollt
Wie der Boomer im "Wetter-Thread" richtig bemerkte, ist morgen Siebenschläfer, Grund genug, den Hintergrund dieses Tages und seiner Herkunft hier mal näher darzustellen - der ein oder andere wird überrascht sein: Dieser Tag ist eigentlich christlichen Ursprungs!
Zunächst seien einige der üblichen Bauernregeln für diesen Tag zitiert: Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag. Wie's Wetter am Siebenschläfertag, so der Juli werden mag. Wenn die Siebenschläfer Regen kochen, dann regnet’s ganze sieben Wochen. Ist der Siebenschläfer nass, regnet´s ohne Unterlass.
Und nun zum Hintergrund: Seinen Namen verdankt der Siebenschläfertag nicht der gleichnamigen Schlafmaus, sondern einer alten Legende. Nach der versteckten sich sieben Brüder (‚sieben slaffer') zur Zeit der Christenverfolgung im Römischen Reich im Jahre 251 in einer Höhle bei Ephesus (heute Westtürkei) und wurden eingemauert. Sie fielen in tiefen Schlaf und wurden erst 195 Jahre später, am 27. Juni 446, wieder befreit. Bei den Bauernregeln, die besagen, dass sich am Siebenschläfertag das Wetter der nächsten sieben Wochen entscheidet, muss man bedenken, dass sich die Kalendertage vor der gregorianischen Kalenderreform im jahreszeitlichen Verlauf stetig verschoben haben. Bis zum Zeitpunkt der Umsetzung der Reform in Deutschland (zwischen 1582 und 1700) war die Differenz zum seither gültigen Kalender auf 10 Tage gewachsen. Wenige Tage nach der Einführung in den letzten (protestantischen) Gebieten wäre mit dem julianischen 29. Februar 1700 ein 11. Tag fällig gewesen. Je nach Entstehungszeit der Regel könnte der damalige 27. Juni also heute einem späteren Datum entsprechen, bis hin zum 7. oder 8. Juli. Diese Überlegung trifft natürlich nur zu, wenn die Regel vor Einführung der Kalenderreform aufgestellt wurde.
In manchen Regionen gibt es für andere Lostage analoge Regeln, etwa für den Siebenbrüdertag (10. Juli) oder Mariä Heimsuchung (2. Juli). Man muss das Wetter im gesamten dadurch umschriebenen Zeitraum beachten, wenn man die Regeln sinnvoll anwenden will. Statistische Analysen haben ergeben, dass die Regel in Süddeutschland in 60–70 % der Fälle zutrifft, für Norddeutschland aber nicht anwendbar ist, was mit dem so genannten Jetstream zusammenhängt, der sich üblicherweise Ende Juni / Anfang Juli für einige Zeit stabilisiert. Liegt er im Norden, so werden Tiefdruckgebiete meist in Richtung Nordeuropa abgelenkt und Hochs dominieren das Wetter im südlichen Mitteleuropa, liegt er weiter südlich, so können Tiefs über Mitteleuropa hinwegziehen.
In Antwort auf:Ist zwar immer viel zu lesen hier im Thread (bei meiner knappen Zeit momentan manchmal schwierig), aber immer sehr interessant!!
Vielen Dank für das Kompliment an die Autoren dieses Threads. Übrigens freuen sich die Admins und anderen Schreiberlinge hier drin natürlich, daß Du und Kassian trotz Eurer wenigen Zeit ab und zu hier zu sehen seit
Mal wieder was neues hier - heute ist Freitag der dreizehnte (Juli), Grund genug, hier mal was zur Herkunft des Aberglaubens um diesen Tag zu posten...
Der Freitag der 13. gilt im Volksglauben als ein Tag, an dem besonders viele Unglücke passieren. Der Wochentag als Jesu Todestag und die 13 als Unglückszahl stammen aus christlicher Tradition. Ebenfalls wurde am Freitag der 13.Oktober 1307 auf Geheiß des französischen Königs Phillip IV. und unter zwanghafter Mitwirkung des Papstes Clemens V., alle Kommandanturen der Tempelritter (und eine große Zahl dienender Brüder) in Frankreich verhaftet. Die krankhafte Angst vor einem Freitag dem 13. wird Paraskavedekatriaphobie genannt. Dieses Phänomen kann im Einzelfall so weit führen, dass Betroffene Reisen und Termine absagen oder sich an einem Freitag den Dreizehnten nicht aus dem Bett trauen. In Deutschland tauchte der Freitag der 13. zum ersten Mal 1957 in einer Glosse von Thilo Koch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung auf, in der er sich darüber lustig machte, dass der Stapellauf des Öltankers Tina Onassis wegen des Unglücksdatums verschoben wurde. Nicht überall auf der Welt ist Freitag der 13. ein besonderes Datum. In Spanien, Griechenland und Lateinamerika gelten Dienstage, die auf den 13. eines Monats fallen (Martes 13), als Unglückstage. In Italien gilt Freitag der 17. als Unglücksdatum.
Auswertungen von Unfalldaten haben ergeben, dass sich an einem Freitag den 13. nicht mehr Verkehrsunfälle mit schwerem Sachschaden ereignen, als an einem Freitag den 6. oder 20.
Die 13 überschreitet das geschlossene Zwölfersystem und ist als Primzahl nur durch eins und sich selbst (restlos) teilbar. Das verleiht ihr schon eine besondere Bedeutung. In der Bibel hat die 12 eine harmonische Wirkung, beim Abendmahl hingegen waren 13 Personen anwesend. Die Aussage, die 13. sei der Verräter Judas gewesen – aus logischen Gesichtspunkten unhaltbar –, wird aber in diesem Zusammenhang gerne verwendet. Lange hieß die 13 im deutschen Volksmund das „Dutzend des Teufels“. Nicht überall ist die Zahl aber ein Symbol für Unglück. In der jüdischen Tradition ist die 13 eine Glückszahl und ein Symbol Gottes, weil sie über der Zwölf steht. Bei den Japanern gilt die 13 ebenfalls als Glückszahl. Der schlechte Ruf eines Freitags hat ebenfalls einen religiösen Hintergrund. Nach der christlichen Überlieferung wurde Jesus an einem Freitag gekreuzigt, auch Adam und Eva sollen an einem Freitag von den ihnen verbotenen Früchten des Baum der Erkenntnis gekostet haben. Noch 1930 galt aber etwa im protestantischen Norden Deutschlands der Freitag als Glückstag und besonders guter Termin zum Heiraten. In der Mitte und im katholischen Süden Deutschlands glaubte man hingegen eher an die Unglück verheißende Wirkung dieses Wochentags.
Den Christen war natürlich der Freitag = Frejas Tag ein Dorn im Auge. Für unsere heidnischen Vorfahren war Freitag der arbeitsfreie Tag in der Woche, der Tag der Liebesgöttin Freja, der Tag der Frauen und der Liebe, der Lust am Leben und zum Feiern. Hochzeiten, Namensgebungen usw. standen früher an Freitagen unter einem besonders guten Vorzeichen, weil dieser tag eben Frejas Segen hatte. Kein Wunder also, dass dieser Wochentag mit der Christianisierung in Ungnade viel und in der Bedeutung durch einen anderen Tag ersetzt wurde. Insbesondere, da der Freitag, als ein "Frauenfesttag" auch mit den weiblichen Mondkräften in Verbindung gebracht wurde und dieses lunare Prinzip (= weiblich, intuitv) mit dem Christentum durch das solare (= männlich dominierte) Prinzip ersetzt wurde. Daher auch die Hinwendung zum Sonntag, als dem Arbeitsfreien Tag der Woche. Die 13 deutet ebenfalls auf das alte lunare weibliche Prinzip hin, denn es gibt zwar zwölf Monate (nach dem übrigens männlich, christlich dominierten gregorianischen Kalender) in einem Jahr, aber in alten Zeiten wurde das Jahr in Mondmonate aufgeteilt (ebnen, weil man den Mond sehen und danach die Zeit einteilen konnte), also 13 Monde jedes Jahr. Das alle szusammen hat dann zu einer absoluten "verunglimpfung sowohl der 13 (wegen der Assoziation zum weiblichen Pirnzip) als auch des Frejas-Tages/Freitages geführt, weil einfach sorgloses Arbeitsfrei mit Hinwendung an das Leben und die Liebe, das wollten die Christen nicht. Lieber "beschauliche" Sonntag mit Dienst an ihrem "neuen" Herrn.
Für mich ganz persönlich übrigens ein absoluter Glückstag am Freitag dem 13. Alos keine Angst vor diesem Tag, denn die meisten "unfälle" passeiren nur aus dieser latenten Furcht, dass etwas geschehen könnte und damit ist die Wahrnehmung auf negatives an diesem Tag besonders geschärft. Eben "Self-fullfilling-prophecy", es passiert nur deshalb etwas, weil man erwartet, dass etwas geschehen müsse. Mit positiven Gedanken wird der Tag gut und Ihr umschifft jede Klippe.
am 01.08.2007 ist das Lammas - Fest auch Brotfest oder Schnitterfest genannt.
Im August wird in bäuerlichen Gesellschaften ein großes Fest anlässlich der Schnitterernte gefeiert - das ist die Ernte der Feldfrüchte, das Getreide also, die geschnitten oder gemäht werden (in älterer Form schnittern). Sobald man alles Korn und anderes Getreide eingeheimst hat, ist es Brauch, einen Schmaus zu geben, wozu auch Musik und Tanz gehören und andere Lustbarkeiten, wie Hammel- und Hahnentänze. Der Hahn besitzt eine sichelförmige Schwanzfeder, die wie die Sichel zum Mähen in Verbindung mit der Mondsichel, also dem Mondzyklus steht, in dessen Rhythmus alle Feld- und Erntearbeiten ablaufen. Die gebogenen Hörner machen den Hammel ebenfalls zum Mondsymboltier. Ist beim Kornschnitt die letzte Handvoll Getreide geschnitten, so heißt es: "Wir haben den Hahn ge-fangen", d.h. wir befinden uns im Einklang mit der Zeit. Beim Hahnentanz, einem Wetttanz, kam dem besten Tänzer ein Hahn als Preis zu, was doppeldeutig sein kann, denn als "Hahnfeder" wird auch ein wildes, ausgelassenes Mädchen bezeichnet. "Der vollen reinen Körnerfrucht das Schnittermaidchen emsig sucht."(Karl L. Immermann)
Im Astronomikum des Manilius* heißt die Jungfrau des Tierkreises "Ährenleserin".
In vielen Sagen und Märchen kommt eine Hahnenfeder, oft in rot, gold oder weiß, als Hutschmuck oder Zaubermittel vor, wobei im allgemeinen Aufgaben gelöst oder Prüfungen bestanden werden müssen (Initiation). Ein Beispiel ist das schwäbische Märchen "Der Hahn mit den Goldfe-dern". Der Weckruf des Hahnes dient als Uhr, sein lautes Krähen bezeichnet die Zeit des kaum erst dämmernden Morgens, eine Zeit des Übergangs also. Als Lichtverkünder verscheucht er die Gespenster der Nacht. Diese Wächternatur macht ihn zum Symbol der Wandlung und Transformation.
In einigen Ortschaften Schwabens heisst das Fest "Schnitthahn", an andern "Sichelhenke" oder "Saathahn", in Schwäbisch-Hall "Niederfallet", bei den Deutschböhmen "Sichellege" oder "Haber-kranz" und im nördlichen Deutschland "Erntebier" oder "Erntekranz". Auf den größeren Höfen in der Umgegend von Recklinghausen nennt man den Ernteschmaus "Bauthån".
Im angelsächsischen heißt dieses Fest "Lammas" (loaf-mass; "die Messe des Brotes", loaf = laib) und in Irland "Lugnasad" (auch Lughnasadh). Brauchtum Früher umfassten nach getaner Arbeit die Mädchen die Beine der Schnitter und die Schnitter die der Mädchen und so wälzte man sich nach Herzenslust über die Wiesen; man nannte das "walen". Walen, von althochd. walôn für "wälzen, drehen", so wie den Acker mit der Walze bearbei-ten oder den Teig mit der Rolle auswäl-gern. Die Sprache zeigt uns, wie Gesell-schaften, die mit der Natur in Einklang stehen, bäuerliche und häusliche Arbei-ten im Brauchtum ständig wiederholen. Mehr oder minder stark erotisch akzentu-ierte Tänze bei den Erntefesten haben sich hier und dort noch erhalten, so in Neuvorpommern der Küsseltanz, der Dunkelschotten, der Schimmel- und der Webertanz. Von ausländischen Bräuchen ist vor allem an das peruanische Fest Akhataymita zu erinnern. Männer und Frauen versammeln sich splitternackt und veranstalten einen Wettlauf über eine ziemlich erhebliche Strecke. Hatte einer dabei ein Weib einholt, liebten sie sich auf der Stelle. Das Fest dauert 6 Tage und 6 Nächte.
"Der Maikäfer Menge bedeutet der Schnitter Gedränge."(Westpreuss.)
Lammas ist die erste Nacht des Reifemonats August und einer der viermal jährlich stattfindenden großen Hexensabbate. Die anderen drei sind Imbolg, Walpurgis und Samhain. Die Kirchenmänner haben es zwar versucht, aber nicht geschafft die heidnische Bedeutung dieses Erntedank-Festes auszulöschen.
In Ungarn gibt es noch einen schönen Brauch: An Wegkreuzungen werden Tische aufgestellt, auf denen frisch gebackene, köstliche Brote und Wein angeboten werden.
"Hoof and Horn, Hoof and Horn, All the dies will be reborn. Grain and Seed, Grain and Seed, Goddess gives us all we need. Korn and grain, korn and grain All that falls shall rise again" Dieses Lammas-Gedicht erinnert an den Jahreszyklus und die Wiederholung von Tod und Wieder-kehr. Das Alte muss vergehen, damit Neues entstehen kann.
Den letzten Ähren swe Ernte kam deshalb auch eine besondere Bedeutung zu. Auf den Feldern wur-den immer einige Ähren stehen gelassen, manchmal mit Blumen umwunden und geschmückt. In der heutigen Literatur wird als Grund oftmals angegeben, dass dies eine "Opfergabe für die Göttin" sei. Diese unzutreffende Schlussfolgerung würde gar nicht ins Weltbild der frühen Gesellschaften passen, von denen dieser Brauch aber stammt. Warum sollte man einer Gottheit einen Rest von etwas geben, das in Hülle und Fülle von ihr kommt? Einen Wurzelteil einer Pflanze oder Samen an Ort und Stelle zurückzulassen ist eine alte Gewohnheit der Wildbeutervölker. Sie tragen damit zum immerwährenden Kreislauf bei. Von den australischen Arborigines, die bis heute Sammler/innen sind, wird Folgendes berichtet: "Im nördlichen Arnhemland wissen die Frauen aus Erfahrung, wo der Yams wächst. Sie kommen im-mer erneut zu denselben Arealen zurück, wenn sie annehmen, dass der Yams wieder seine Erntegrö-ße erreicht hat. Mit größter Aufmerksamkeit und geübtem Blick verfolgen die Frauen die Ranken, bis diese im Gras verschwinden, ertasten dann diesen Punkt und heben mit Stöcken, Macheten oder Messern ein schmales Loch aus. Wenn sie die Knolle aus dem Boden holen, lassen die Frauen den Stengel der Ranke und einen kleinen Abschnitt der Knolle im Boden zurück und schieben die Erde wieder in das Loch, so dass der Yams neu wachsen kann." Auf dem gleichen Gedanken beruht der Brauch, Ähren auf dem Feld zu lassen, damit sie sich neu aussäen können. Sie in Form eines Rituals zu schmücken zeigt der Anderswelt und den AhnInnen, dass man sich der kosmischen Gesetze bewusst ist. Eine weitere Gepflogenheit vertieft dieses Eingebundensein in den Zyklus der Natur noch weiter: Die Körner der letzten geernteten Ähren, in Baden "Glückshämpfele" genannt, mischte man unter das Saatgut des folgenden Jahres. Das Gleiche tun die Berberfrauen in der Kabylei. Außerdem mischen sie ein wenig Tonstaub von einem alten Scherben unter die frische Tonerde für ein neues Keramikge-fäß. Sie behalten auch etwas Asche vom vorjährigen Keramikbrennen zurück, die sie in den Brenn-ofen geben, bevor sie das neue Feuer anzünden. In ein neues Webstück wird ein Faden eines alten Webstücks eingearbeitet und ein paar Brösel vom letzten Brotbacken werden in den neuen Teig ge-mischt. Allen diesen Handlungen liegt die gleiche Vorstellung zugrunde: Es gibt keinen Anfang und kein Ende, keine Geburt, keinen Tod. Alles Neue entsteht auf dem Boden des Alten, ist Glied einer endlosen Kette - so wie wir selber. Das Schnitterfest ist ein im wahrsten Wortsinn einschneidendes Ritual im Jahreszeitenzyklus. Während die Tage noch lang und warm sind, kündigen die Stoppelfelder bereits den Herbst an. Die Zeit des Wachsens ist vorbei, der verwandelnde Tod steht vor der Tür. Und wie bei allen Naturereignissen, stehen auch hier von Menschen erdachte Symbole zur Verfügung: Der Sensenmann oder Schnitter Tod. Seine Sense oder Sichel verdeutlicht die Vergänglichkeit der Zeit.
Mangels eigenem Rechner habe ich Euch leider ein wichtiges Fest vorenthalten. Hier nun im Nachhinein, auch wenn das Fest schon vorbei ist, so ist doch gerade der Herbst noch deutlich zu spüren und zu sehen. Es raschelt im Laub, es riecht nach dem herannahenden Winter, alles ist in bunte Farben gehüllt ... Wer von Euch mag, kann sich ja mal ein paar eigene Gedanken dazu machen. Noch sind die Tage hell, bald wird der dunkle Winter kommen.
Mabon/Herbstäquinox am 23. September jeden Jahres. Andere Namen hierfür sind Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche oder auch Erntedankfest
Die Kräfte der Sonne und der Dunkelheit haben einen Gleichstand erreicht, die Dunkelheit übernimmt wieder langsam aber stetig die Oberhand. Die Ernte ist vollbracht, das Korn wurde eingefahren und die Speicher sind wieder gefüllt. Als letztes werden die Herbstfrüchte geerntet, Pilze und Nüsse, viele Früchte. Die Bäume prahlen geradezu mit ihrer Pracht von roten und gelben Blättern.
Es werden Dankopfer dargebracht an den Gott und die Göttin, die zu Ostara diese Frucht ermöglicht haben. Es ist die Zeit der Ruhe und der Freude. Man weiss, bald kommt wieder der Winter, die Dunkelheit und die Kälte. Aber ebenso weiss man auch, dass die Speicher gefüllt sind und man die Zeit gut überstehen kann. Es ist die Zeit des Abschieds, Abschied vom Sonnenlicht, Abschied von der Pracht. Bald beginnt ein neuer Kreis.
Es herbstelt überall. In der Früh der Nebel, später dann der wunderschöne blaue Himmel und die Sonne, die nur noch warm und nicht mehr heiß wird. Die bunten Bäume mit ihren sich verfärbenden Blättern. Und an manchen Orten sieht man noch Menschen, die ernten. Ist ja für viele heute ein eher seltenerer Anblick - gerade in der Großstadt. Und somit haben viele von uns auch den Bezug zu diesem großen Ernte-Dank-Fest verloren. Da man ja zu jeder Jahreszeit alles kriegt an Obst und Gemüse und auch nicht mehr Hunger leiden muß, fällt es vielen schwer sich noch in eine Zeit reinzuversetzen, wo der Herbst darüber bestimmte, ob man im Winter verhungern mußte oder nicht. Ob die Ernte gut oder schlecht ausfiel war ganz entscheidend wichtig.
Dieses Fest gehört auch zu den Jahreskreisfesten und heißt unter anderem Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche. Das Gegenstück zum Frühlingsanfang am 21. März. Eigentlich ist es ein großes Erntedankfest. Der Beginn der Jahreshälfte, wo die Nächte wieder länger werden und die Tage kürzer. Die Sonne "versteckt" sich sozusagen bis zum 21. Dezember zur Wintersonnwende, wo sie wieder zurückkommt.
Zu matriarchalen Zeiten wurde dieses Erntedankfest besonders geachtet und gefeiert. Es dauerte bis zum ersten Vollmond nach dem Fest. Die besten Früchte der Ernte wurden den Göttern geopfert. Dabei galt eine besondere Achtung den ersten drei Pflanzen, Ähren und Früchten und den letzten drei. Diese Opfer wurden auf den Feldern gelassen.
Es gab viele unterschiedliche Feste, je nachdem, was geograpfisch so geerntet wurde: Kartoffelernte mit den großen Kartoffelfeuern, dann Weinlese und Weinfeste, Apfelernte, Nußernte usw.
Dieses Fest leitet die Zeit ein, wo die Natur und das Leben sich der Unterwelt zuwenden. Vom Jahrekreis her ist es so ähnlich zu sehen wie beim Tag das Abendrot oder der Sonnenuntergang. Und jeder weiß, wie schön das sein kann, wie intensiv die Farben eine Sonnenuntergangs sind, das Spannungsfeld zwischen untergehendem Licht und schon heraufkommender Nacht. Und so ist es auch im Herbst, dem großen "Sonnenuntergang des Jahres".
Mabon
Im Keltischen wird das Fest auch "MABON" genannt. Mabon bedeutet "Großer Sohn". Seine Mutter war Mordon, die Schutzherrin der "Anderswelt". Sie ist die Erde selbst. Von der Geschichte her war es so, dass der kleine Mabon auch verschwand, als er nur drei Nächte alt war. Marbon, die Erde, litt darunter furchtbar. Überall wurde nach ihm gesucht. Und zuletzt fanden ihn drei Tiere, nämlich Amsel, Hirsch und Eule in der Anderswelt - der Bauchhöhle der Mutter Erde. Dies ist ein verzauberter Ort, aber auch ein Ort der Herausforderung. Und nur an einem solchen Ort konnte der Sohn der Erde wiedergeboren werden als Sohn des Lichts.
Offenbarung der Herbstgöttin
Ich bin der schwindende Mond Die Göttin, die das Land verwelken lässt Im Frühling suchte ich meinen Herrn Und liebte ihn unter den Bäumen und Sternen Zu Beltane heiratete ich meinen Herrn Unter den ersten Blüten des Hagedornstrauches Im Sommer ließ ich die Äpfel in den Gärten reifen Und die Frucht wuchs rund und kräftig heran Wie der Same in meinem Schoß
Zur Ernte des Getreides opferte ich meinen Herrn Um durch seinen Tod mein Volk zu ernähren Nun im Herbst steige ich unter die Erde hinab Um bei meinem Herrn in seinem dunklen Reich zu weilen Zur Wintersonnwende werde ich das Kind (Licht) gebären Um euch neue Hoffnung zu geben Und zu Lichtmeß (Imbolc) kehre ich zurück Um das Land zu erneuern
Ich verlasse euch, doch ich kehre wieder Und wenn ihr meine Macht schwinden seht Die Blätter von den Bäumen fallen Der Schnee wie der Tod über das Land kommt Und all meine Spuren auf Erden verwischt Dann haltet im Mond nach mir Ausschau Und ihr werdet meine Seele am Himmel sehen Die hoch oben unter den Sternen schwebt Doch in der allerdunkelsten Zeit Wenn der Mond vom Schatten bedeckt ist Und es keine Spur mehr von mir am Himmel und auf der Erde gibt Wenn ihr nach draußen blickt und euer Leben Kalt und düster und unfruchtbar scheint Dann lasst die Verzweiflung nicht an eurem Herzen nagen
Denn wenn ich verborgen bin, dann erneuere ich mich nur Und wenn ich schwinde, dann bereite ich mich auf meine Rückkehr vor Erinnert euch meines Versprechens und blickt in euch Denn dort werde ihr meinen Geist finden Der auf jede wartet, die ihn suchen Denn am Urquell des Seins, erwarte ich euch immer
Ich bin Diana/Freyja im Himmel (Skuld) Und Persephone/Frigg auf Erden (Werdandi) Und in euch Hekate/Hel die Dunkle (Urd)
Dreifach bin ich Die eine in Dreien Mein Körper - die Erde Meine Seele - der Mond Und in eurem innersten Selbst Mein ewiger Geist
Morgen ist Halloween oder im Ursprung Samhain, das keltische Neujahrsfest, der Beginn der dunklen Zeit des Jahreskreises. Ein paar Infos zu diesem Fest möchte ich Euch demnach diesmal zeitgerecht nicht vorenthalten und wer eine Halloween-Party besucht, oder selbst veranstaltet, möge sich vielleicht nur ein ganz klein wenig an die Ursprünge dieses Feste "erinnern".
SAMHAIN Den meisten wird das Fest als Halloween bekannt sein, das ja in den letzten Jahren aus Amerika auch nach Deutschland geschwappt und sehr populär geworden ist. "Zubehör" wie Kürbisse, Hexenhüte und anderes gibt es vielerorts zu kaufen, und Halloween Parties sind regelrecht Mode geworden. Samhain ist keltischen Ursprungs und findet seine christliche (natürlich später eingeführte) Entsprechung in dem Feiertag Allerheiligen. Der spätere Name "Halloween" ist auf "All Hallows´ Eve" zurückzuführen (englisch für: "Abend vor Allerheiligen"). Samhain ist ein Mondfest, d.h. eigentlich fällt es auf den Neumond rund um den Novemberanfang, doch der übliche Termin ist die Nacht vom 31. Oktober auf den ersten November. In dieser Nacht ist die Grenze zwischen der Dieswelt und der Anderswelt sehr dünn. Die Geister der Toten statten ihren Familien und Freunden einen Besuch ab, wir zünden für sie Kerzen an und gedenken ihrer. Die Ernte ist eingefahren und man spürt das Ausatmen der Erde. Die dunkelste Zeit des Jahres beginnt, Rückzug und spirituelle Arbeit sind angezeigt. Im Jahreskreis liegt Samhain dem Beltanefest genau gegenüber, beide Feste zusammen ergeben ein Ganzes so wie Yin und Yang. Von den meisten wird Samhain als das Neujahrsfest der Hexen betrachtet - so ist es wohl auch traditionell anzusiedeln, da die Kelten einen anderen Kalender führten und alles mit der Nacht bzw. wie das neue Jahr in der dunklen Zeit begann (deswegen auch der Neumond-Termin; sonst ist ja eher der Vollmond als Kennzeichnung üblich). Einige feiern heutzutage jedoch auch Jul als das letzte Fest des Hexenjahres, da danach die Tage wieder länger werden. Ich denke, dass Samhain ein geeigneter Zeitpunkt für den Beginn darstellt, da zu dieser Jahreszeit ein absoluter Tiefpunkt erreicht ist, von dem aus neu begonnen werden kann. In früherer Zeit, als es nur zwei Jahreszeiten gab, kennzeichnete Samhain übrigens auch den Beginn des Winters. Der Kürbis ist das Symbol schlechthin für Halloween, obwohl er mit dem ursprünglichen Samhain nichts gemein hat. Diese Pflanze ist nämlich in der Neuen Welt beheimatet und demnach erst als Folge der Entdeckung Amerikas nach Europa gelangt, wo sie zunächst jedoch noch keine Rolle im besagten Brauchtum spielte. Als Laterne eingesetzt wurde der Kürbis tatsächlich erst so um das Jahr 1850 in den USA. Zu dieser Zeit gab es aufgrund einer großen Hungersnot besonders viele irische Einwanderer, die ihre Gewohnheit, ausgehöhlte Rüben als Laterne zu benutzen, auf den Kürbis übertrugen.
Ist Jack o´Lantern, wie die typische Kürbisfratze genannt wird, böse? Aus christlicher Sicht ist dies wohl zu bejahen, zumindest klingt das in der Geschichte von Jack o´Lantern so an. Wer sie nicht kennt, lese mal unter http://de.wikipedia.org/wiki/Jack_O'Lantern nach!
Um Schutz vor verwirrten umherirrenden Geistern zu erlangen, die ihr altes Heim nicht finden, ist ebenfalls der Brauch entstanden, sich (sozusagen als "Tarnung") gruselig zu verkleiden und lärmend durch die Gegend zu ziehen. Auch bei den Germanen findet man zeitgleich die Verkleidung wieder: am 11.11. beginnt schließlich der Fasching. Ich finde die psychologische Wirkung von Samhain bzw. Halloween interessant, da die Auseinandersetzung mit dem Tod, der Dunkelheit und damit verbundenen (Ur-)Ängsten ganz bewußt und praktisch umgesetzt wird. Sowas wurde und wird in unserer Gesellschaft gern verdrängt, und ein Feiertag wie Allerheiligen kann das thematisch wohl kaum auffangen bzw. ist auf diese Art ja auch gar nicht dafür gedacht. Also egal, ob unabhängig vom "heidnischen Glauben" ein tieferer Sinn hinter der Halloween Party steht oder nicht, das Gruseln ist und bleibt eine Auseinandersetzung mit eigenen Ängsten auf relativ unterhaltsame Weise. Symbole für Samhain sind wie schon erwähnt natürlich der Kürbis und die Kürbislaterne (Jack O´Lantern), aber auch Efeuranken, Vogelbeeren, Äpfel, Herbstlaub oder der Hexenbesen, der böse Geister "hinwegfegen" soll. Charakteristische Farben sind orange, dunkelgrün und braun.
Bräuche, Sagen und Legenden, die dieses Fest begleiten sind: - Man stellt eine Kerze ins Fenster, damit die Geister der Toten sich nicht verirren und den rechten Weg heim finden. - Etwas Wasser und ein Stück Brot wird für die Ahnen auf die Hausschwelle gestellt. - Wenn eine Frau zu Samhain schwanger ist, können (soweit sie einwilligt) die Geister sie fragen, ob sie durch das Kind wiedergeboren werden dürfen. - Der Hexenbesen wird vor die Tür gestellt, um böse Geister abzuhalten.
Ich selber habe vor acht Jahren dieses Fest ganz symbolisch als Neuanfang (neues Jahr) betrachtet und an diesem Datum geheiratet. Der ein oder andere Nutzer dieses Forums hier mag sich vielleicht noch an die entsprechend "düstere" Halloween-Party erinnern. Leider war gerade absteigender Mond und die Sache demnach ein fataler Fehler (übrigens bei einer Bekannten, die ich erst Jahre später kennen gelernt habe war es genauso fatal, fast identisch parallel), aber "Schwamm drüber" Ich persönlich feiere das Fest jetzt immer zum Schwarzmond um den 31.10. herum mit entsprechender Würdigung der Ahnen oder einem passenden Ritual dazu. Dieser Tag ist einer der wenigen Tage (vielleicht der einzige überhaupt) an dem eine Arbeit mit dem Quija - Brett möglich und sinnvoll ist und durchaus auch eine Kontaktaufnahem mit "Wesen" gelingen mag. Aber bitte sowas nicht als Partyspiel veranstalten, weil es so schön gruselig ist, sondern bitte die Finger davon lassen, wenn man/frau nicht weiß was er/sie tut.
Seid gegrüßt Ihr alle, die ihr nun für ein halbes Jahr auf den dunklen nach innen gewandten Pfaden es Lebens wandeln werdet. Eine gute Zeit um innerlich Resümee über sich und sein Leben zu ziehen, um neue Ideen reifen zu lassen, bis die Saat im Frühjahr aufgehen möge, um Abschiede vorzubereiten oder vorzunehmen, um Verstorbener zu gedenken, usw....
Morgen ist Nikolaustag, was übrigens eigentlich ein wirklich urchristliches Fest ist. Es geht im Kern zurück auf den Bischof von Myra in Kleinasien (heute Türkei), Nikolaus von Myra. Mehr zu den christlichen Wurzeln und Hintergrundinfos zu diesem Bischof auf http://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_von_Myra
Da wir uns aber hier im heidnischen Thread bewegen, erzähle ich mal, wie das Fest in meiner Heimat, den Niederlanden begangen wird, wo es als eigentlicher Hauptfeiertag im Dezember gilt. Heute abend, in der Nacht zum sechsten Dezember und schon einige Zeit vorher, gibt es bei uns Geschenke - nicht zum heiligen Abend am 24.12.
Ursprünglich wurde der Tag nur im Osten der Niederlande gefeiert. Im 13. Jahrhundert beschloss man, dass sein Namenstag auch im Westen zu einem wichtigen Festtag werden sollte; in dieser Zeit wurde das Sinterklaasfest in Utrecht bereits dadurch gefeiert, dass die Schuhe von armen Kindern mit Geldstücken gefüllt wurden. In anderen Städten wurde an diesem Tag auch einiges für die Armen getan.
Ihr werdet in der weiteren Folge dieses Postings lesen können, dass der Brauch, Schuhe rauszustellen und Gaben an seine Liebsten zu verteilen, eigentlich - zumindest in Europa - von "uns" Niederländern erfunden wurde
Nach dem Niederländischen Aufstand gegen Philipp II. von Spanien versuchten Kirchenkreise das Sinterklaasfest abzuschaffen, weil dies zu viele heidnische Elemente enthielte. Das Fest war aber in der Bevölkerung schon so populär geworden, auch beim protestantischen Bevölkerungsanteil, dass dieses Bestreben wenig Erfolg zeigte. Zudem gibt es Parallelen mit dem heidnischen Gott Odin, der auch auf einem Schimmel reitet, dem achtbeinigen Sleipnir; wobei dieser durch die Luft fliegt.
Zum Geschenkeverteilen, bzw. dem Brauch, die Schuhe rauszustellen: In den Niederlanden gibt es diese Tradition seit dem 15. Jahrhundert. Zunächst war dies ein Brauch der in der Kirche stattfand, als Opfergabe für die Armen. Nachdem Sinterklaas dann ein Familienfest wurde, stellten die Kinder ihre Schuhe in ihrem Zimmer an den Schornstein.
Aus Archiven kann man entnehmen, dass seit 1427 in der Sint Nicolaask Kerk in Utrecht Schuhe am 5. Dezember, dem Sinterklaasabend, aufgestellt wurden. Reiche Utrechter legten Opfergaben in die Schuhe, damit am 6. Dezember, dem offiziellen Sterbetag vom heiligen Nikolaus, die Armen diese erhielten.
Aus dem 16. Jahrhundert sind Beschreibungen bekannt, nach denen Kinder ihre Schuhe zuhause aufstellen. Der Kunstmaler Jan Steen hat im 17. Jahrhundert auf zwei Bildern den Sinterklaasabend festgehalten. Auf diesen ist auch gut zu erkennen, was den Kindern in ihre Schuhe gelegt wurde; Kuchen, Süßigkeiten und Spielsachen. Auch heute noch werden in vielen Gegenden in den Niederlanden zwischen der offiziellen Ankunft von Sinterklaas (Mitte November) und dem Abend des 5. Dezember die Schuhe vor den Kamin gestellt, und am folgenden Morgen entleert. Das Aufstellen der Schuhe geschieht meistens ein oder zwei Mal in der Woche. Wir kriegen also teilweise mehrmals Kleinigkeiten geschenkt
Das eigentliche Fest wird am Abend des 5. Dezember gefeiert, dem Vorabend des heiligen Tages. Im Süden der Niederlande und in Teilen von Belgien wird Sinterklaas am Abend des 6. Dezember gefeiert.
Am Paketabend bringt Sinterklaas Geschenke, vor allem Spielzeug für die Kinder. Dieser Paketabend geht zurück auf einen vorchristlichen Brauch, bei dem Geschenke in der Runde verteilt wurden. Äpfel und Nüsse waren dabei herbstliche Symbole der Fruchtbarkeit des Bodens. Dieser Streuabend nahm im Laufe der Zeit den Platz des eigentlichen Sinterklaasfestes ein.
Das Reiten über die Dächer geht wahrscheinlich auf den germanischen Obergott Odin zurück, der diese Kunst auch beherrschte. Auch andere Sinterklaastraditionen stammen vermutlich von germanischen Traditionen ab. So baten während des Sonnenwendfestes früher junge Mädchen Wotan um eine Abbildung ihres noch unbekannten zukünftigen Geliebten. Dies sind heute die Spekulatiuspuppen. Die Gabe von Geschenken durch den Kamin soll zurückgehen auf germanische Opferfeste am Feuer. Und auch der Zwarte Piet soll davon abstammen; Odin wurde begleitet durch die Raben Hugin und Munin.
Nebenbei: Der amerikanische Name des Weihnachtsmanns ist Santa Claus, was eine Abwandlung von Sinterklaas durch die niederländischen Einwanderer war, die in Nieuw Amsterdam (das heutige New York!) sich der englischen Sprache angepasst haben. Über Amerika kam Santa Claus wieder nach Europa und wurde dort zunächst in England bekannt. Selbst in den Niederlanden tritt Sinterklaas heutzutage als Santa Claus in Konkurrenz zu sich selbst auf. Ein mediales Ereignis ist die Ankunft von Sinterklaas mit dem Dampfschiff im Amsterdamer Hafen. Dies wird in den Niederlanden am 12. November und in Belgien am 13. November live im TV übertragen. Seit 2001 gibt es 3 Tage vor der Ankunft bis zum 4. Dezember für Kinder jeden Abend eine Sinterklaas-Tagesschau, in der über die täglichen Erlebnisse von Sinterklaas berichtet wird. Meist geht bei den Vorbereitungen auf das Fest etwas schief, was dennoch jedes Jahr im letzten Moment - also am 4. Dezember - gelöst wird.
So, heute ist also Jul, die eigentliche Wintersonnenwende was man seitens der Amtskirche seit dem Jahre 217 nach Christus auch "Weihnachten" ("geweihte Nacht") nennt und als Geburtstag von Jesus von Nazareth ausgibt.
Die Tatsache, daß der 24.12. heute international als Weihnachten dasteht, beruht, wie könnte es anders sein, auf einem Politikum und hat nichts mit christlichen Überlieferungen zu tun. Wie es dazu kam, werde ich später erklären. Selbst christlich orientierte Wissenschaftler gestehen übrigens heutzutage zu, daß die Zeitrechnung und der gewählte Termin nur deswegten zustandekamen, um heidnische Feste zu überdecken und abzulösen. Die Zeitrechnung ist ohnehin Unsinn, wie man bereits dem hier geposteten Artikel über den gregorianischen Kalender und dessen Einführung (ebenfalls ein Politikum) entnehmen konnte. An dieser Stelle noch der Hinweis auf ebendiesen, älteren Artikel, der auch die Erklärung dafür enthielt, warum koptische und orthodoxe Christen das Weihnachtsfest an völlig anderen Terminen feiern. Übrigens läßt sich heutzutage jeder Lutherbibel entnehmen, daß die Geburt Jesu ca. drei bis vier Jahre vor Beginn der Zeitrechnung stattgefunden haben muss - in meiner steht es sogar in den angefügten, wissenschaftlich orientierten Nachbemerkungen
Die Wintersonnwende ist eines der heiligsten Sonnenfeiern und findet am 21. Dezember statt. Sie bezeichnet die tiefste Nacht des Jahres - wird deswegen auch Mutternacht genannt. In dieser Nacht gebiert die Göttin tief in der finsteren Erde in der stillsten aller Stunden das wiedergeborene Sonnenkind. Diesen Mythos können Sie in allen Kulturen der Welt wiederfinden. Am deutlichsten manifestiert ist es bei uns in Westeuropa in Weihnachten und dem Christuskind. Weihnacht ist ja nichts anderes als Weihe-Nacht, ist gleich geweihte Nacht. Oder wie in vielen Weihnachtsliedern besungen "Heilige Nacht". Die "geweihten Nächte" verheißen das Wissen um die große Umkehr, um den Wiederaufstieg des Lichtes und um die Geburt des neuen Lebens.
An Jul (21.12.) - wie es in den nordischen Ländern genannt wird - ist die Dunkelheit gebannt, die Nächte werden kürzer und was tot schien und verloren, wird wieder erwachen. Es ist die längste und dukelste Nacht im Jahr, die Wintersonnwende. Danach erst werden die Tage wieder langsam länger. Das Julfest ist ein harmonisches Netzwerk ineinandergreifender Sonnen-, Toten- und Fruchtbarkeitsriten und symbolischer Handlungen zur Neuaktivierung menschlicher und natürlicher Kraft. Den Höhepunkt der Dunklen Zeit bildet Jul. In dieser längsten Nacht des Jahres erfüllt sich das Versprechen der Wiedergeburt. Alle warten nach dem Verlöschen der Kerzen darauf, ob denn auch der Morgen am nächsten Tag wieder graut und damit das Licht wiedergeboren wird. Aus Freude darüber, schenkte man sich schon in alten Zeiten nützliche Dinge und feierte zusammen mit der ganzen Familie, dem ganzen Clan. Aber es gab schon vor dem Christentum viele Kulturen, die zu dieser Zeit die Wiedergeburt der Sonne und des Lichtes feierten. Z.B. der Mithras-Kult, dann auch in Ägypten Isis und die Geburt des Horuskindes. Und immer wieder auch Dionysos, der im alten Griechenland als Erlöser und Gott der Fruchtbarkeit und des Wachstums galt. Mit der Ausbreitung des römischen Reiches wurde die Wintersonnwende dann zum römischen Staatsfeiertag ausgerufen als Geburtstagsfeier des "sol invictus" - der unbesiegbaren Sonne. Also auch die Idee einer Geburtstagsfeier zur Wintersonnwende war keineswegs eine Erfindung des Christentums. Papst Hippolytos setze sich für den 25. Dezember als Tag der Christgeburt ein - im Jahre 217. Um 330 schließlich erklärte Kaiser Konstantin das Christentum zur römischen Staatsreligion und funktionierte den alten Sonnengott um in den neuen Christengott, der als "lux mundi" - als Licht der Welt - gefeiert wurde. In Deutschland wurde dieser Feiertag erst 813 anerkannt. Man sieht, daß dieses Fest einfach einen uralten Ursprung hat, der weit in die Mythenwelt unserer Vorfahren zurückreicht.
Der Jahreskreis, der mit Samhain (Halloween/31.10.) geendet hat, gebiert zu Wintersonnwende das neue Lichtbaby oder auch den neuen Jahreskreis-König, das haben alle unsere Vorfahren so erlebt, weswegen auch alle Mythen immer wieder die gleichen Bilder tragen. Diese Bilder, Mythen und Märchen sind heilsam für unsere Seele. Sie drücken etwas aus, das wir wohl spüren können, auch wenn es uns nicht mehr so recht bewußt ist. Unter der Erde sammeln sich die Kräfte zu neuem Leben, das dann im Frühjahr durchbricht. Diese ungeheure Energie fängt wieder an zu wachsen. Und das kann man spüren und wahrnehmen. Und das wurde gefeiert. Das neue Leben in seiner ganz unschuldigen neugeborenen Form.
Für uns hat der Winter seinen lebensbedrohlichen Charakter verloren. Die Existentialitäten haben sich für uns verschoben. Aber viele Menschen leiden auch gerade heute besonders in dieser Zeit an Depressionen, Melancholien, fühlen sich einsam usw. Auch das sind Auswirkungen der Dunkelheit. Und auch da kann man sich freuen, wenn die Sonne und vor allem ihre Lebensfreude wiedergeboren wird. Jul wurde von den europäischen Ureinwohnern, den Kelten oder auch Germanen nicht nur in einer Nacht gefeiert. Die Feier ging eigentlich 12 Nächte lang. Diese 12 Nächte nannte man auch die Rauhnächte. Ich empfehle jetzt mal jedem, die Nächte der klassischen Weihnachtszeit, d.h., zwischen den Feiertagen und den Heiligen Drei Königen nachzuzählen - kommt man da etwa auch auf 12? Natürlich alles Zufall, daß diese Zahl in die christlichen Gebräuche übernommen wurde. Übrigens war es bei den alten Germanen ebenso Brauch, den Julbaum (in der Regel etwas immergrünes, also eine Tanne), nach den 12 Nächten, aslo am sechsten Januar des neuen Jahres, aus dem Haus zu bringen. Soweit ich weiß, geschieht das in katholischen Haushalten noch heute so.
Nun noch zur immer wieder auftauchenden Frage, warum Jul, die Wintersonnwennde in der Nacht vom 21. Dezember auf den 22. Dezember, und warum dann Weihnachten am 24. Dezember gefiert wird, leider gibt es dazu immer wieder auseinandergehende Meinungen. Ein davon ist die, daß die Kelten und auch noch weiter zurückgehende Völker ihre Festtage nicht an einem heutigen Kalender festgemacht haben, sondern eher an astrologischen Wahrnehmungen, an der Sonne, an Sternbildern. Das war das, was sie hatten, was jedes Jahr immer zur gleichen Zeit genau so wiederkehrte. Und wenn das eintraf, dann war z.B. Sommersonwende oder Wintersonnwende usw. Heute werden diese Tage an ein bestimmtes Datum geknüpft, das um dieses Ereignis herum liegt. Dazu kommt, daß viele Naturvölker vor allem ca. zwei bis drei Tage nach einem solchen kosmischen Ereignis die Energie auf der Erde am deutlichsten spürten. Das ist auch manchmal mit dem Vollmond so, daß die stärkste Energie nicht direkt an Vollmond zu spüren ist, sondern drumherum - 2-3 Tage davor oder danach. Ganz davon abgesehen, daß dieser Festtag des 24./25. Dezember ja erst viel später festgelegt wurde, weil dieses Fest einfach nicht aus den "heidnischen" Menschen rauszubringen war. Und dann war es immer noch besser, es wurde Jesu Geburt gefeiert als ein heidnisches Fest. Der Inhalt blieb dabei gleich. Jesus wurde auch als Sohn des Erlösergottes gefeiert, als Lichtbringer, als der Gott, der für die Wiedergeburt und Auferstehung galt, was ja alles vollkommen zu dem uralten Wintersonnwend-Jul-Mythos paßt. In den nordischen Ländern wird das Fest "JUL" genannt - altnordich "JOL". Und noch heute hat Odin den Beinamen "JOLNIR", seine wilden Ritte in der Winterzeit und zu den Rauhnächten mit dem wilden Heer heißen "JOLAREIDI". Das erinnert vom Wort her wiederum sehr stark an das alpenländische Jodeln.
Ich gebe hier, damit der ein oder andere nicht wieder kopfschüttelnd meint, ich würde mir das alles in meinem Wikipedia-Halbwissen ausdenken, mal eine Kopie der Geschichte der germanischen Mythologie der Gebrüder Grimm. Das war allerdings kein Märchenbuch, sondern die beiden haben unter anderem auch wissenschaftliche Werke zum Germanischen Volksglauben verfaßt!
Wilde Jagd, Wütendes Heer
(frz. Chasse sauvage) Ein Phänomen volkstümlicher Mythologie, das in einer Unzahl von Variationen in Legenden und Sagen lebendig ist.
Im deutschen Volksglauben nannte man Wuotanes her (mdh. nach Wuotan „der Wütende”) ein Geisterheer, das nachts mit Jagdrufen und Hundegebell durch die Luft braust, geführt vom Wilden Jäger, Wuotan. Für diesen gibt es auch die Bezeichnungen Wode, Heiljäger, Hackelbernt und viele andere. Meistens zeigt er sich bei dieser Gelegenheit zu Pferde in Hut und Mantel. Hüten müssen sich vor der Wilden Jagd nicht allein Menschen, besonders die Moosweibchen der Waldleute fallen ihr zum Opfer. Nicht nur Wuotan, auch die Holda (in Nord- und Mitteldeutschland) oder Perchta (Süddeutschland) genannte Göttin braust auf diese Weise als Anführerin des Geisterheeres durch die Zwölfen, die dunkelste Jahreszeit um Mittwinter.
Die Seelen Verstorbener sollen das Gefolge bilden (Totenheer), ferner Schweine, Hasen und andere Tiere. Dem Heer von 432.000 Geistern eilen 24 schwarze Hunde bellend voraus.
Im christianisierten Volksglauben ist der Wilde Jäger (siehe unten) Anführer eines Zuges schrecklicher Gestalten, kopflose Menschen, mißgestaltete Tiere, Hexen, denen man tunlichst ausweichen sollte. Dabei hilft der getreue Eckart, der dem Zug mit weißem Bart und Stab voranschreiten soll und Passanten warnt, die sich am Wegesrand mit dem Gesicht nach unten zu Boden werfen sollten (Vom Volksbrauch im Winter, 37). Weiteres Brauchtum im Zusammenhang mit der Wilden Jagd und den Zwölfen siehe dort oder unter Perchta (Perchtenmasken, Perchtenläufe).
Dieser Umzug heißt auch Aaskereia (von asgardreida „der asgardische Zug”, „Fahrt nach Asgard” nach den nordischen Vorstellungen von den Walküren (GRIMM, II, 791). Diesen Bezug zum Tod hatte auch das Heer der von Tacitus erwähnten Harier: „Ihre Schilde sind schwarz, ihre Leiber bemalt; für ihre Kämpfe wählen sie finstere Nächte und verbreiten schon durch das Schreckhafte und Düstere ihres Geisterheeres Entsetzen (...)” (TACITUS, 1991, 43)
„Die schreckende tracht der Harier mahnt an die todtenkopfreiter. zu anfang des 30j. Krieges gab es bairische reiter, die unüberwindlich genannt wurden, mit schwarzen pferden, schwarzer kleidung und am schwarzen helm einen weißen todtenkopf. (...) Friedrich der große hatte ein regiment todtenkopfhusaren. in neuester zeit denke man an die Lützowsche freischar, die schwarzen jäger, die braunschweigschen husaren.” (GRIMM, III, 284)
Zwölf Nächte
Die Zwölf Nächte, man nennt bzw. schreibt sie auch Zwölfnächte, Zwölfen, Zwölften, Rauhnächte, Rauchnächte oder hillige Tage, gehören zu den brauchtumsreichsten Abschnitten des Jahres. Um welche Zeit des Jahres des Jahres es sich handelt ist von Landstrich zu Landstrich verschieden, es ist aber immer die dunkle Jahreszeit um die Wintersonnenwende bzw. Weihnachten. In diesen Nächten geht besonders gern die Wilde Jagd und es wird über das kommende Jahr orakelt, weshalb man auch Lostage zu dieser Zeitspanne sagt.
Je nach Region sind dieses die Nächte zwischen Weihnachten (25. Dezember) und Dreikönigstag (6. Januar; in Nordeutschland (KUHN u. SCHWARTZ, 149f.), Bayern und Österreich), die zwölf Nächte vor Weihnachten (in Schlesien) oder die zwölf Nächte nach Neujahr (in Franken und Mecklenburg; n. Vom Volksbrauch im Winter, 37). Genannt werden auch die Nächte nach dem Julfest zu Mittwinter (21. Dezember/22. Dezember; n. LANGHEINRICH, 21).
Jenachdem fallen in die Zwölfen somit wichtige Feiertage wie Wintersonnenwende bzw. St. Thomas, Heiligabend und Weihnachten, Silvester und Neujahr sowie Dreikönig.
Die Zwölf im Namen erklärt sich aus der Anzahl der Nächte, Rauh- und Rauch- sollen entweder auf das zottelige Äußere der in dieser Zeit umherziehenden Wesen oder auf die Sitte des Räucherns während dieser Zeit deuten. (Vom Volksbrauch im Winter, 37)
Insbesondere soll in den Zwölfen die Wilde Jagd brausen, der von Wotan und Frau Gode oder dem „Wilden Jäger” geführte Totenzug. Auch Frau Holda, Herke, Freke, Berchta u. a. halten in den Zwölfen einen Umzug (GRIMM, 226). Auch Fru Gode soll in den Zwölften in Begleitung ihrer Hunde unter lautem Gejuche umherziehen, mancher sei ihr dabei begegnet. (KUHN u. SCHWARTZ, S. 2) Einem Zug schrecklicher Gestalten, darunter Menschen ohne Kopf, ungestalte Schweine und Hasen, Hexen und Teufelsfratzen soll der getreue Eckhart voranschreiten. Wer diesem Zug begegnet, werfe man sich am besten sogleich mit dem Gesicht zu Boden. (Vom Volksbrauch im Winter, 37)
In Moorhausmoor hieß es: „In den Zwölften jagt der Helljäger auf der Erde, zu anderer Zeit zieht er durch die Luft; darum muß man dann Abends frühzeitig die Thüren schließen, sonst laufen drei Hunde in’s Haus, die bis zu den nächsten Zwölften liegen bleiben.” (KUHN u. SCHWARTZ, C. 253)
Die in diesem Zeitraum zwischen den Jahren erscheinenden wiederkehrende Seelen und Geister werden bewirtet oder durch Räuchern, Lärmen oder Kreuzeszeichen abgewehrt; viele Tabus sind zu beachten, man soll in dieser Zeit beispielsweise weder spinnen noch backen oder braten (so während der „hilligen Tage” im Siegener Land, Vom Volksbrauch im Winter, 37).
Als Lostage werden diese Nächte für eine Prognose des kommenden Jahres genutzt (daher auch „Loostage”). Jede der zwölf Nächte entspricht dabei einem der zwölf Monate. Was immer man in diesen Nächten träumt, soll erfüllt werden.
Das ist bestimmt wieder total interessant zu lesen! Leider bin ich wie jedes Jahr noch nicht wirklich in Weihnachtsstimmung. Weihnachten fängt bei mir aus persönlichen Gründen immer erst am 25.12. an... Spätestens dann werde ich Deinen Post auch lesen, versprochen
Besucht mich mal und lasst mir Grüße da... Träume zeigen die Welt nicht immer wie sie einem gefällt!